Update vom 15. November: FTX selbst rät Nutzern der Handelsplattform nach dem Insolvenzantrag vom Freitag, dem 11. November, die FTX-App vom Smartphone zu löschen. Man befürchte, dass durch Hackerangriffe Trojaner auf die Smartphones der Nutzer gelangen könnten, teilte der FTX-Kundenservice im Telegram-Kanal der Kryptobörse mit.
Mit Trojanern können Angreifer Deine Daten ausspähen, ohne dass Du es merkst. Solltest Du ansonsten noch Kryptowährungen auf anderen Kryptobörsen haben, empfehlen wir Dir, diese an eine Hardware-Wallet zu transferieren.
Update vom 11. November: Wie die Kryptobörse FTX auf ihrem Twitter-Kanal mitteilte, hat das Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt. Die Pleite betrifft ebenso rund 130 Tochterunternehmen, die zusammen als FTX Group firmieren. Auch Alameda Research und die bisher nicht betroffene US-amerikanische Kryptobörse FTX.US gehören dazu.
Die Unternehmen stellen den Betrieb jedoch nicht ein. Denn FTX hat einen Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des Insolvenzrechts der USA beantragt. Das Unternehmen soll daher im Zuge der Insolvenz saniert und umstrukturiert werden. Darüber hinaus ist FTX-Gründer Sam Bankman-Fried als CEO des Unternehmens zurückgetreten.
Was zuvor geschah: Am 10. November 2021 erreichte Bitcoin mit rund 68.300 US-Dollar das bisherige Allzeithoch. Analysten, Experten und Laien sprachen von einem Bitcoin-Kurs von 100.000 Dollar bis zum Jahresende.
Am 10. November 2022 notiert Bitcoin plötzlich nur noch bei 16.000 Dollar und teilweise darunter. Das ist ein Einbruch von etwa 75 Prozent innerhalb nur eines Jahres. Neben der wirtschaftlichen Gemengelage mit hohen Inflationsraten, gestiegenen Leitzinsen und einer Versorgungskrise waren es Ereignisse im Kryptoraum selbst, die für den Ausverkauf sorgten.
Angefangen mit dem Zerfall von Terra (LUNA) und den Pleiten vom Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital (3AC), dem Krypto-Lending-Anbieter Celsius, der Insolvenz der kanadischen Kryptobörse Voyager, der deutschen Kryptobank Nuri (ehemals „Bitwala“).
Doch diese Woche übertrifft die vorherigen Ereignisse. Diesmal betrifft es FTX, die viertgrößte Kryptobörse der Welt. Aber auch Binance ist beteiligt. Am Ende leiden jedoch alle Anleger. Was ist passiert?
Binance kauft FTX – und dann doch nicht
In einer rasanten Abfolge von Ereignissen hatte FTX am Dienstag zugestimmt, einen großen Teil seines operativen Geschäfts an den Konkurrenten und Marktführer Binance zu verkaufen. Zuvor hatten Kunden reihenweise Geld von FTX abgezogen und die Kryptobörse damit fast zahlungsunfähig gemacht.
Angesichts der sich rasch verschärfenden Liquiditätskrise hatte FTX kaum eine andere Wahl als Binance um Hilfe zu bitten. Im Mittelpunkt des Problems steht der FTX-eigene Token FTT. Der FTT-Kurs ist in den letzten Tagen um mehr als 80 Prozent gefallen.
„Es gibt einen erheblichen Liquiditätsengpass. Um die Nutzer zu schützen, haben wir eine unverbindliche Absichtserklärung unterzeichnet, FTX.com vollständig zu übernehmen, um die Liquiditätsknappheit zu überbrücken. Wir werden in den kommenden Tagen eine vollständige DD durchführen“, sagte Binance-CEO Changpeng, „CZ“ Zhao in einem Tweet vom 8. November (Anm. d. Red.: Gemeint ist damit eine Due-Diligence-Prüfung, in der die Bücher von FTX intensiv untersucht werden).
Mittlerweile ist jedoch klar: Binance wird FTX nicht kaufen. Damit sind alle Kundeneinlagen wieder akut gefährdet.
Was ist mit FTX passiert?
Um zu verstehen, was mit FTX passiert ist, muss man auf die Unternehmensstruktur schauen. Neben FTX hat CEO Samuel Bankman-Fried ein weiteres Unternehmen gegründet: Alameda Research.
Was tut eigentlich Alameda Research?
Alameda ist ein Unternehmen, das sich vor allem auf spekulatives Krypto-Trading fokussiert. Es existiert länger als die Krypto-Börse selbst.
Erfolgreich wurden Alameda und Sam Bankman-Fried (in der Szene nur bekannt als SBF) durch die sogenannte „Kimchi Prämie“. Auf südkoreanischen Kryptobörsen weichen die Kurse der Kryptowährungen teilweise um mehr als 5 Prozent von den Kursen auf anderen Kryptobörsen ab. Indem man Kryptowährungen günstig auf einer Kryptobörse kaufte und diese anschließend auf einer südkoreanischen Exchange verkaufte, konnte man sich Gewinne „sichern” (sog. Arbitrage).
Mit den Gewinnen gründete SBF unter anderem FTX. Alameda sollte dabei für Liquidität auf der Kryptobörse FTX sorgen. Das bedeutet, dass Alameda FTX dabei unterstützt, allen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Im Jahr 2019, als Bankman-Fried FTX startete, twitterte er: „Der Anreiz von Alameda ist nur, dass FTX so gut wie möglich läuft.“
Alameda is a liquidity provider on FTX but their account is just like everyone else’s. Alameda’s incentive is just for FTX to do as well as possible; by far the dominant factor is helping to make the trading experience as good as possible.
— SBF (@SBF_FTX) July 31, 2019
Hauptverantwortlich für das Aus von FTX waren Kredite von Alameda. Doch wieso führen die Kredite von Alameda zu einer Insolvenz von FTX?
Die Sache mit den vermeintlichen Sicherheiten
Alameda Research hat nicht nur Kredite von Kapitalgebern oder Banken erhalten, sondern auch von FTX selbst. Um die Kredite zu vergeben, hat FTX allerdings kein eigenes Geld genutzt, sondern die Einlagen der Kunden. Bereits hier liegt vermutlich der erste betrügerische Ansatz vor, denn die Nutzer wussten von alldem offenbar nichts. Als Sicherheit hinterlegte Alameda vor allem den FTX-eigenen Token – oder gar nichts.
Dabei wurde nicht geprüft, ob Alameda die Einlagen der FTX-Nutzer wirklich zurückzahlen kann. Dass die Kredite dennoch zustande kamen, liegt daran, dass beide Unternehmen eng miteinander verknüpft sind. Einerseits hat Sam Bankman-Fried beide Unternehmen mitgegründet. Auf der anderen Seite ist die CEO von Alameda Researce, Caroline Ellison, eine gute Freundin von Sam Bankman-Fried – manch einer sagt sogar (Ex)-Freundin.
FTX hat also Bitcoins und andere Kryptowährungen von Kunden verliehen und als „Sicherheit“ FTT-Token akzeptiert. Die Risiken sind dabei vernachlässigt worden. Durch den Abverkauf des FTT-Tokens hat der Wert der hinterlegten „Sicherheiten“ den Wert der Kredite unterschritten. FTX hätte die FTT-Token also nicht mehr ausreichend in andere Kryptowährungen wie Bitcoin umtauschen können.
Beim darauf folgenden Bankrun konnte FTX die Auszahlungsanforderungen nicht mehr bedienen, da die Kryptobörse die Kryptowährungen der Kunden schlicht nicht mehr besaß. Alameda Research hat die geliehenen Krypto-Gelder mit ihren Handelsaktivitäten derweil verloren und war unter anderem selbst in insolvente Unternehmen wie Celsius investiert.
Es deutet also alles darauf hin, dass FTX Kundengelder an Alameda geliehen hat, damit Alameda Verluste aus hochriskanten Trading-Geschäften ausgleichen kann. Damit das in den Bilanzen nicht auffällt, hat Alameda FTT-Token an FTX im selben Wert gesendet.
Wieso hat Alameda die finanziellen Verluste nicht selbst mit den FTT-Token bezahlt, die das Unternehmen an FTX als „Sicherheit“ hinterlegt hatte?
Alameda hätte die eigenen Verluste nicht mit dem FTT-Token ausgleichen können, da eine unabhängige Instanz diese nicht in einer solch großen Menge angenommen hätte. Denn es hätte ein sogenanntes Klumpenrisiko vorgelegen.
Ein schleichender Verkauf der FTT-Token durch Alameda hätte zu lange gedauert, um allen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Auf einen Schlag konnte Alameda die Token zudem ebenfalls nicht verkaufen, da das einfache Prinzip von Angebot und Nachfrage zu einem enormen Kursverlust geführt hätte.
Bis jetzt hatte FTX es geschafft, die Liquiditätskrise zu vermeiden. Seit Anfang 2022 hatte der Krypto-Winter zahlreiche Kryptounternehmen unter Druck gesetzt. Vor allem der 60-Milliarden-Dollar-Zusammenbruch des Stablecoins TerraUSD hatte Anleger erschüttert.
Sam Bankman-Fried bot Kryptounternehmen sogar an, ihnen zu helfen. Ganz nach dem Vorbild der Bankenrettungen während der Finanzkrise 2008.
Als altruistischer Superheld mit dem Akronym SBF sprang Bankman-Frieds Alameda als Kreditgeber der letzten Instanz für Kryptounternehmen wie Voyager Digital und Celsius ein. Die Rettung von Voyager durch FTX liegt dabei gerade einmal sechs Wochen zurück.
Die Probleme begannen mit der hauseigenen Kryptowährung FTT
Es scheint, dass FTX auf einem Kartenhaus gebaut wurde, das TerraUSD nicht unähnlich ist. Wie viele andere Börsen unterstützte FTX seinen eigenen Krypto-Token, FTT.
Besitzer von FTT konnten den Token staken oder verwenden, um Rabatte auf die FTX-Handelsgebühren zu erhalten. Das ist keine ungewöhnliche Strategie – Binance beispielsweise bietet zwei eigene Token an, Binance Coin (BNB) und Binance USD (BUSD).
Aber die Art und Weise, wie der Token zur Unterstützung von FTX verwendet wurde, machte das SBF-Imperium unglaublich anfällig für die Volatilität von FTT.
Die turbulenten Ereignisse dieser Woche stehen im Zusammenhang mit einem CoinDesk-Artikel vom 2. November. In dem Artikel stellte das Magazindie Zahlungsfähigkeit von FTX infrage. CoinDesk berichtete, dass die Bilanz von Alameda Research hauptsächlich aus FTT bestand.
Berichten zufolge war zum 30. Juni der größte einzelne Vermögenswert in Alamedas 14,6-Milliarden-Dollar-Bilanz der FTT-Token. Weitere 2,16 Milliarden Dollar lagen an „FTT-Sicherheiten“ vor. Das bedeutet, dass Alameda FTT als Sicherheit für Kredite hinterlegt hat.
Dies deutet darauf hin, dass Alameda und FTX alles andere als getrennte Unternehmen sind. Das macht Alameda sehr anfällig für die Volatilität von FTT. Und das ist der große Nachteil von nativen Token: Diese Arten von Coins sind fast völlig unreguliert und können schnell Opfer von Marktverlusten werden.
Binance zwingt FTX auf die Knie
Alameda Research war nicht der einzige FTT-Whale (Anm. d. Red.: Whales sind Anleger, die von einer Kryptowährung besonders viele Coins besitzen). Binance besaß eine beträchtliche Position in FTT, die aus einem früheren Deal mit FTX stammte. Binance stieß seine FTT-Bestände nach dem CoinDesk-Bericht ab und löste damit eine Kettenreaktion aus.
Am 6. November twitterte der kanadisch-chinesische Milliardär Zhao: „Als Teil des Ausstiegs von Binance aus dem FTX-Kapital im vergangenen Jahr erhielt Binance umgerechnet etwa 2,1 Milliarden US-Dollar in bar (BUSD und FTT). Aufgrund der jüngsten Enthüllungen, die ans Licht gekommen sind, haben wir beschlossen, alle verbleibenden FTT in unseren Büchern zu liquidieren.“
As part of Binance’s exit from FTX equity last year, Binance received roughly $2.1 billion USD equivalent in cash (BUSD and FTT). Due to recent revelations that have came to light, we have decided to liquidate any remaining FTT on our books. 1/4
— CZ 🔶 Binance (@cz_binance) November 6, 2022
Der Tweet löste einen Abverkauf des FTT-Tokens aus. FTT erreichte im September 2021 einen Höchststand von 78 Dollar. Mittlerweile ist ein FTT-Token nur noch rund 3 Dollar wert.
„FTT wurde durch den sinkenden Wert des Tokens und die erhöhte Wahrscheinlichkeit eines Totalverlusts durch das weitere Halten des Tokens aufgewogen. Ähnlich wie bei den Terra/LUNA-Tokens zu Beginn dieses Jahres ist es möglich, dass FTT innerhalb weniger Tage wertlos wird“, sagt Josh Peck, Gründer von TrueCode Capital.
Zhao von Binance hat FTX effektiv in die Knie gezwungen, bevor er als Retter einspringen wollte und nun doch abspringt.
Der Untergang eines Milliardärs
Bankman-Frieds FTX wurde noch vor ein paar Monaten mit 32 Milliarden Dollar bewertet. Der MIT-Absolvent ist eine der bekanntesten Krypto-Figuren: Ein junger Selfmade-Milliardär mit einem Krypto-Imperium, das FTX und die Investmentfirma Alameda Research umfasst.
Während Zhao mit einem Nettovermögen von 16,4 Milliarden Dollar zu den reichsten Menschen der Welt gehört, ist Bankman-Fried nicht mehr Mitglied im Club der Milliardäre.
Bankman-Fried verschwand über Nacht aus dem Bloomberg Billionaires Index, wobei sein Nettovermögen an einem einzigen Tag um 94 Prozent auf fast 991,5 Mio. USD sank.
Es ist ein demütigender Moment für Bankman-Fried, der in wenigen Jahren zum Krypto-Mogul aufstieg. Spätestens seit dieser Woche ist Zhao die klare Nummer 1 in der Kryptowelt.
FTX sorgt für Millionenverluste
Die Liquiditätskrise von FTX hat den gesamten Kryptomarkt in eine Abwärtsspirale befördert. Bitcoin fiel zum ersten Mal nach zwei Jahren unter 17.000 US-Dollar. Ethereum konnte die 1.200 Dollarmarke nicht verteidigen.
Andere führende Altcoins sind ebenfalls gefallen. Am bemerkenswertesten unter ihnen ist Solana (SOL), bei dem Bankman-Fried ein prominenter Geldgeber ist. SOL ist um rund 45 % gefallen.
„Die Liquidationen in Solana beruhen auf der Tatsache, dass FTX ein großer Investor in SOL-Token ist und die Vermögenswerte abstoßen könnte, um die Verluste zu mindern. Aber das Ausmaß, in dem dies Solana schaden kann, ist ungewiss“, sagt Miles Brooks, Director of Tax Strategy bei CoinLedger.
Und während jeder dachte, FTX sei zu groß, um zu scheitern, ist eines sicher: „Kein Krypto-Unternehmen ist immun gegen die Turbulenzen im Krypto-Sektor“, fasst Brooks zusammen.
Krypto und die Transparenz: ein loses Versprechen?
Ein Grund für den Erfolg von Bitcoin – langfristig betrachtet – ist die Transparenz. Jeder kann zu jederzeit alle Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk einsehen. Jeder kann einsehen, wie Bitcoin funktioniert, sofern man die technischen Fähigkeiten mitbringt. Und jeder kann ein Teil des dezentralen Systems werden.
Hinter Bitcoin steckt kein profitorientiertes Unternehmen, das Bitcoin weiter entwickelt, um den maximal möglichen Gewinn zu erzielen. All das sollte ohne Wertung aufgenommen werden. Ob sich Bitcoin am Ende durchsetzt oder nicht, ist eine hochriskante Wette. Ob man diese eingeht, ist Investoren selbst überlassen.
Aber eben jene Transparenz lassen Kryptounternehmen vermissen. Dazu gehört auch FTX. Noch vor wenigen Wochen hatte das Insolvenzgericht den Kauf von Voyager durch FTX genehmigt: für 1,4 Milliarden US-Dollar. Nun ist FTX selbst pleite. Ohnehin stellt sich die Frage, wie ein milliardenschweren Unternehmen binnen weniger Tage pleitegehen kann.
Gerade im Kryptosektor werden Regulierungsmaßnahmen oft negativ betrachtet. In solchen Fällen ist die Wut der Anleger wiederum groß, da die Börsen nicht transparent genug gearbeitet haben. Eine strengere Regulierung hätte in diesem Fall vermutlich auch für mehr Transparenz gesorgt. Ausnahmen wie Wirecard kommen jedoch auch im regulierten Markt vor.
Aus Fehlern lernt man (nicht)
Man könnte meinen, dass solche Fälle wichtig seien, damit der Markt lernt und Fehler ausbessert. Doch ist das wirklich so?
Bereits 2014 schockierte die damals größte Kryptobörse der Welt, Mt. Gox, ihre Kunden. Denn plötzlich waren 850.000 Bitcoins weg – 750.000 davon gehörten eigentlich den Nutzern. Die Behörden konnten später noch auf 140.000 Bitcoins zugreifen, die nach neun Jahren Wartezeit ab Januar 2023 an die Gläubiger ausgezahlt werden.
2017/2018 sorgte Bitconnect für einen Skandal. Die Entwickler der Kryptowährung stellten eine Plattform bereit, auf der Nutzer ihre Bitcoins verleihen konnten. Ein Trading-Bot sollte diese verwalten und die Nutzer an den Trading-Gewinnen beteiligen. Die Gewinne erhielten die Nutzer in Form des Bitconnect-Coins. Am Ende stellte sich heraus, dass es den Trading-Bot nicht gab und Bitconnect auf einem Schneeballsystem beruhte.
Zahlreiche Hacks auf DeFi-Protokolle und Exit-Scams kommen hinzu. Exit-Scams sind Fälle, in denen die Gründer bzw. Betreiber einer Plattform mit den Kundengeldern untertauchen. Darunter leiden mussten 2021 beispielsweise die Kunden der südafrikanischen Kryptobörse Africrypt. Plötzlich verschwanden die Gründer mitsamt 70.000 Bitcoins.
2022 waren es Celsius, Voyager, 3AC und nun FTX. Und noch immer verwahren zahlreiche Anleger ihre Coins auf Kryptobörsen. Welche Folgen das endgültige Aus von FTX für weitere Kryptounternehmen- und Projekte haben wird, bleibt ebenfalls abzuwarten.
Insolvente Unternehmen wird es immer wieder geben. Am Ende sollte das keine Kunden betreffen. Seit Jahren begehen Nutzer jedoch dieselben Fehler. Fakt ist aber, dass es Kunden selbst in der Hand haben. Denn heutzutage kann jeder seine Coins ganz einfach in Hardware-Wallets verwahren.
Fazit: Kryptobörsen sind keine Banken
Too big to fail: zu groß, um zu scheitern. Das ist die Devise, wenn es darum geht, Banken zu retten. Man mag das Bankenmodell kritisieren. Am Ende sind es systemkritische Institutionen. Das gilt für Kryptobörse nicht. Anleger leiden in diesem Fall direkt unter der Pleite.
Ob die FTX-Pleite am Ende den „Lehman-Moment“ des Kryptosektors darstellt, werden die nächsten Monate zeigen.
Wer Kryptowährungen kauft und diese auf Kryptobörsen verwahrt, spekuliert nicht nur auf den Kursgewinn des Coins, sondern auch auf die Kryptobörse selbst – und benutzt die Kryptobörse als Bank. Krypto bedeutet aber, seine eigene Bank zu sein (B.Y.O.B.: Be Your Own Bank).
Kryptobörsen sind keine Banken. Das sollten sich Investoren stets vor Augen führen, wenn sie Ihre Vermögenswerte einer Kryptobörse anvertrauen. Einen Einlagensicherungsfonds für digitale Währungen gibt es nicht.
Häufige Fragen zur FTX-Pleite
Warum ist FTX pleite?
Das Geschäftsmodell von FTX war vor allem auf den Erfolg des FTT-Tokens angewiesen. Durch den Kurseinbruch des Tokens ist die Kryptobörse in Liquiditätsengpässe geraten.
Welche FTX-Alternative ist die beste?
Es gibt verschiedene Kryptobörsen, die als FTX-Alternativen infrage kommen. Die besten Anbieter haben wir in unserem Kryptobörsenvergleich für Dich verglichen.
Wird Binance FTX kaufen?
Nachdem Binance-CEO Changpeng Zhao zunächst den Eindruck erweckt hatte, FTX übernehmen zu wollen, ist CZ nun zurückgerudert. Daher sieht es aktuell danach aus, dass Binance FTX nicht kaufen wird.
Wie sicher sind Kryptobörsen?
Das kommt auf die Kryptobörse an. Kryptobörsen haben große IT-Teams, um die Sicherheit der eigenen Server zu gewährleisten. Der FTX-Fall zeigt aber, dass die Gefahr nicht immer von Dritten ausgeht.
Um Kryptowährungen zu kaufen oder zu verkaufen, sind Kryptobörsen sichere Anbieter, die den Handel einfach und unkompliziert ermöglichen. Sobald Du Deine Coins langfristig auf einer Kryptobörse verwahrst, gibst Du jedoch die Kontrolle über Deine Coins ab. So riskierst Du einen Totalverlust selbst dann, wenn Deine Kryptowährungen an Wert gewinnen.
Deine Krypto-Einlagen sind niemals durch eine gesetzliche Versicherung gedeckt. Das gilt bei den meisten Kryptobörsen auch für Euro-Guthaben. Ausnahmen sind die BSDEX und die Bison-App, bei der die Einlagensicherung für Euro-Guthaben bis 100.000 Euro greift.
Wie kann ich mich vor der Insolvenz einer Kryptobörse schützen?
Am besten schützt Du Dich vor der Pleite einer Kryptobörse dadurch, dass Du Deine eigenen Coins auf einer Hardware-Walltet verwahrst. Hardware-Wallets sind sogenannte Cold-Wallets, da sie Deinen Private-Key offline speichern. Der Private-Key ist der Schlüssel zu Deinen Kryptowährungen. Daher solltest Du diesen stets sicher aufbewahren und nicht digital abspeichern.
Author: Brian Arnold
Last Updated: 1697963404
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