Die bekanntesten Hunderassen im Überblick : ihre Fähigkeiten, ihre Besonderheiten – und für wen sie sich eignen
Hundetypen: Das Wesen der Hunde
Alle Hunde, gleich, welcher Rasse sie angehören, haben prinzipiell ähnliche Eigenschaften. Die machen den größten Teil ihres Verhaltens aus. Ausnahmslos jeder Hund hat daher auch ähnliche Bedürfnisse: Er braucht Zuneigung, Beschäftigung und Führung. Diese drei Grundbedürfnisse sind die Basis einer gelungenen Mensch-Hund-Beziehung.
Darüber hinaus aber gilt es rassetypische Merkmale zu beachten. Manche davon lassen sich im Alltag der meisten Menschen einfach berücksichtigen, andere wiederum erfordern besondere Haltungsbedingungen. Viele Rassen wurden auf eine spezielle Eigenschaft hin gezüchtet und lassen sich daher einer Gruppe zuordnen. Vor der genauen Beschäftigung mit den Besonderheiten der einzelnen Rassen lohnt also ein Blick auf diese Hundetypen:
Hütehunde
Hütehunde wie etwa der Border Collie, der Australian Shepherd und der Deutsche Schäferhund sind sehr gehorsam und bringen eine hohe Leistungsbereitschaft mit. Die Beschäftigung mit diesen Hunden macht Spaß, wird aber schnell zum Vollzeithobby. Für einige Rassen typisch sind zudem nervöse und geräuschempfindliche Tiere.
Kaum etwas begeistert Hunde und Katzen so sehr wie gemeinsames Toben und Tollen. Der vergnügte Zeitvertreib mit Haustieren ist unverzichtbar für deren körperliche und seelische Gesundheit – und fördert ihr Vertrauen und ihre Bindung zum Menschen
Herdenschutzhunde
Herdenschutzhunde wie beispielsweise der Kuvasz haben eine archaische Ausstrahlung und außergewöhnlich viel Kraft. Ihre prägnantesten Eigenschaften sind Wachsamkeit und die Neigung, ihren Menschen sowie dessen Hab und Gut zu beschützen. Darüber hinaus sind sie ausgesprochen unabhängig und selbstständig – und eher etwas für Spezialisten.
Treibhunde
Treibhunde wie der Entlebucher Sennenhund sind von Natur aus eher kämpferisch und Fremden gegenüber tendenziell misstrauisch. Sie unterscheiden sich im Charakter deutlich von Hütehunden: Ein Treibhund ist zwar weniger sensibel, aber auch weitaus weniger devot und bereit, sich unterzuordnen.
Terrier
Terrier taugen allesamt nicht zum Sofahelden. Schließlich wurden diese ungeheuer aktiven, unerschrockenen Tiere dafür gezüchtet, sich nichts gefallen zu lassen, etwa bei der Jagd. Oftmals sind sie leidenschaftliche Kläffer. Auf diese Weise haben sie schon manchen ahnungslosen Ersthundebesitzer zur Verzweiflung getrieben.
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Stöber- und Apportierhunde
Stöber- und Apportierhunde wie Spaniel, Retriever oder Pudel lassen sich im Allgemeinen einfacher in den Alltag einer Familie integrieren als die unabhängigeren Treibhunde oder Terrier. Sie sind kooperationsbereit, haben ein freundliches Wesen, kommunizieren gern und lassen sich durch Apportier- und Suchspiele (auch mit Kindern) beschäftigen.
Lauf- und Schweisshunde
Lauf- und Schweisshunde wie Beagle, Basset Hound oder Bayerischer Gebirgsschweißhund sind sensibel und freundlich, aber absolut geruchsgesteuert. Gassi gehen ohne Leine ist nur selten möglich, denn in einer heißen Spur verlieren sie sich vollkommen – und sind dann erst einmal weg.
Wach- und Hofhunde
Wach- und Hofhunde wie etwa Spitz, Hovawart oder Schnauzer haben eine klare Haltung gegenüber Freund und Feind. Schließlich war es lange Zeit ihre Aufgabe, zwischen beiden zu unterscheiden. Sie brauchen daher eine eindeutige Ansage, wann sie sich zurückzuziehen haben. Ein Vorteil: Sie haben wenig Tendenz zum Streunen.
Windhunde
Windhunde wie zum Beispiel Whippets sind hochgradig spezialisierte Sichtjäger. Deshalb gehen sie vorwiegend an der Leine spazieren – und zwar mehrere Stunden täglich. Ab und zu muss man sie jedoch auch rennen lassen. Windhunde haben ein beinahe katzenhaftes Wesen, sind sensibel, eigenwillig, verschmust. In einem turbulenten Haushalt mit mehreren Kindern fühlen sie sich schnell überfordert.
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Nordische Hunde
Nordische Hunde wie Siberian Husky und Shiba Inu erinnern wie alle nordischen Rassen optisch stark an den Urvater aller Hunde, den Wolf, und sind auch in ihrem Wesen sehr ursprünglich geblieben. Ihre wildtierhafte Intelligenz kann die Erziehung recht schwierig machen. Hinzu kommt ein ausgeprägter Jagdtrieb, aber sie sind auch höchst robust und ausdauernd.
Gesellschafts- und Begleithunde
Gesellschafts- und Begleithunde wie Yorkshireterrier, Kromfohrländer oder Leonberger wurden entweder noch nie oder schon sehr lange nicht mehr für bestimmte Aufgaben gezüchtet und sind daher nicht hoch spezialisiert – grundsätzlich eine gute Voraussetzung für einen Familienhund. Sie sind oft weniger beharrlich, zielorientiert und ausdauernd.
Welcher Hund passt zu mir? Drei mittelgroße Hunderassen im Check
Unter den mittelgroßen Hunden ist für jeden etwas dabei – vom gemütlichen Basset bis zum quirligen Entlebucher. Die meisten sind für Familien gut geeignet. Wir stellen ihn drei Hunderassen vor.
Für Erfahrene: Border Collie
Schon im 16. Jahrhundert setzten Schäfer in Großbritannien sheep dogs zum Sammeln der Tiere ein. Als Stammvater der modernen Border Collies wird der 1893 geborene Rüde Old Hemp angesehen, der das Verhalten von Schafen einschätzen konnte wie kein anderer und daher als Zuchthund sehr begehrt war.
Beim Treiben der Herde läuft der Border Collie schon einmal 150 Kilometer am Tag. Er ist ausgesprochen schlau, löst mit Vorliebe Aufgaben und akzeptiert den Menschen gern als Leitfigur.
- Typ: Arbeits- und Hütehund
- Fell: stock- oder langhaarig; große Farbenvielfalt, unter anderem schwarz-weiß, braun-weiß, rot-weiß, trikolor
- Größe: Schulterhöhe 50 bis 55 cm
- Gewicht: 14 bis 22 kg
- Gut geeignet für: Menschen, die einen Arbeitshund verantwortungsvoll ausbilden und auch auslasten können
- Anfälligkeiten: Hüftgelenkdysplasie, Retinaatrophie (Absterben der Netzhaut), Epilepsie
Nur bedingt für Anfänger: Beagle
Vermutlich wurde der Beagle für die Hasenjagd aus dem größeren Fuchshound herausgezüchtet. Der englische Pastor Phillip Honeywood aus Essex begann 1830, die Rasse gezielt zu vermehren. Die Passion des Beagle ist es, Fährten zu verfolgen.
Sein Wesen: freundlich, geruchsgesteuert – und immer hungrig. Einer seiner Vorzüge: Mithilfe von Futter ist er leicht zu erziehen.
- Typ: Jagd- und Laufhund
- Fell: pflegeleicht, kurz, dicht und wetterfest; hin und wieder striegeln reicht; dreifarbig (schwarz-braun-weiß oder blau-weiß-braun), dachs-, hasenfarbig oder zitronengelb gefleckt; zitronengelb, rot, braun oder schwarz mit Weiß; ganz weiß (Rutenspitze immer weiß)
- Größe: Schulterhöhe 33 bis 40 cm
- Gewicht: 11 bis 18 kg
- Gut geeignet für: Menschen, die genug Zeit haben, diesen Hund artgerecht auszulasten und zu beschäftigen
- Anfälligkeiten: Ohren- und Augenentzündungen, Epilepsie
Für Anfänger: Golden Retriever
Der Golden Retriever ist die erste Schönheitszucht eines Arbeitshundes. 1864 kaufte der schottische Lord Tweedmouth einen gelben Retriever für die Jagd. Der Hund arbeitete gut, sein Äußeres aber gefiel dem Lord nicht. 1867 ließ er ihn deshalb eine Wasserspanielhündin decken, kreuzte deren Nachkommen erneut mit einem Wasserspaniel, diese Welpen wieder mit einem Retriever und die nächsten Nachkommen noch einmal mit einem Setter. 1903 wurde der Golden Retriever vom britischen Kennel Club als Rasse anerkannt.
Ein "Goldie" scheint sich nichts mehr zu wünschen, als zu gefallen und seinem Menschen zuzuarbeiten. Das macht ihn zu einem sehr vielseitigen, äußerst beliebten Hund. Er ist ausgesprochen freundlich, friedfertig und zutraulich. Auch in kritischen Situationen bleibt er gelassen. Sein Spezialtalent: Apportieren. Daher sollte er ausgiebig beschäftigt werden.
Seine große Beliebtheit führte allerdings zu einer Massenzüchtung, aus der auch ängstliche, aggressive und von allerlei Krankheiten geplagte Hunde hervorgekommen sind. Grundsätzlich gliedert sich die Züchtung in eine agilere, leichtere "Arbeitslinie" und eine ruhigere, stämmigere "Slowlinie".
- Typ: Vielseitiger Arbeits-, Jagd- und Begleithund
- Fell: glatt oder leicht gewellt, langes, fransiges Deckhaar mit wasserdichter Unterwolle; alle Gold- und Blondtöne
- Größe: Schulterhöhe 51 bis 61 cm
- Gewicht: 25 bis 35 kg
- Gut geeignet für: Familien, Jäger sowie für die Ausbildung zum Assistenz- oder Rettungshund
- Anfälligkeiten: Hüftgelenk- und Ellenbogendysplasie, Krebs, Augenkrankheiten
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Author: Sarah Palmer
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